Leibnitzfuesse und Wadenbeisser

Das Nass hat mich wieder. Und es war trotz der zwei Jahre Abstinenz ganz einfach. Anziehen, erinnern, reinhuepfen. Und geniessen. Und irgendwie wusste ich es doch, oder zumindest habe ich es geahnt: heute habe ich ein Jobangebot hier in der Tauchschule bekommen. Bis zum Ende der Saison, was bis Ende November bedeuten wuerde. Ich hoere das und im Gegensatz zum letzten Mal bleibt es ganz ruhig innerlich, ein kleines Huepfen nur, kein unregelmaessiges Klopfen hinter dem Sternum. Vielleicht, weil ich mir so oft schon Gedanken darueber gemacht habe und ihn danach nahezu an den Rand oder sogar in den Hintergrund geschoben hatte, den Gedanken ans Gehen. Und Bleiben. Ich dachte mal einfach NICHT ans Denken. Und das kommt im Endeffekt dabei heraus, wenn ich die Gedanken fallen lasse.
Nun also soll es soweit sein? So schnell? Hm. Damit habe ich nicht gerechnet. Vielleicht, dass ich in Versuchung gefuehrt wuerde, irgendwann am vermeintlichen Ende dieses Urlaubs. Ja. Aber schon jetzt?
Gut. Ich muss das doch bitte jetzt nicht entscheiden?! Ich bin einfach mal zum zweiten und dritten Tauchgang aufgebrochen, habe mich frei gefuehlt und so ruhig, ohne Wortfetzen, ohne Gedankenschwappen anderer. Mit meinen guten Buddy Dan habe ich mir vorgenommen, alles in Ruhe anzugehen. Und auch hier, in naher Zeit werde ich erst einmal gehen. Ins Kloster. In noch mehr Ruhe. Bis dahin heisst es fuer mich: Tauchen. Und mich dabei von sogenannten Cleanerfischen in die Waden beissen lassen. Und. Danach. Aufs Meer schauen. Leibnitzfuesse ausstrecken einfach mal wieder uneingeschraenkt SEIN. Ich bin fast ohne Gedanken und tatsaechlich, auch ohne Sehnsuechte. Im Hier und Jetzt. Und noch immer, neben allem, einfach nur mal wieder, nach langer, viel zu langer Zeit, dankbar.


Flaschenpost - 14. Feb, 15:53